Die Idee

Innerhalb von vier Tagen Planungsphase entstand "Das Gaskugel Projekt". Am 10. und 11. Juni war es soweit. Instrumente, Mikrofone, Stative, Kabel und Video-Equipement wurden durch die enge Einstiegsluke ins Innere geschafft. Ein Baugerüst am Boden, das noch von der Materialprüfung stammte, erleichterte den Einstieg. Das Dunkel der Kugel war nur spärlich mit zwei Neonleuchten erhellt. Zwei weitere Strahler wurden angebracht, um die Stimmung nicht zu zerstören. Die Aufzeichnung des Klangexperiments durch den Tübinger Tontechniker Christoph Marquardt erfolgte im 6-Kanal-Surroundverfahren. Das Problem - es gibt bisher kaum Erfahrungen mit Tonaufnahmen in einem Kugelbehälter. Marquardt konfrontierte den Berliner Diplom-Ingenieur Prof. Eberhard Sengpiel mit dieser Aufgabe. Sengpiel, der als Dozent für Tontechnik an der Universität der Künste wirkt und dieses Jahr mit einem "Grammy"-Schallplattenpreis für eine Surround-Aufnahme der Wagner-Oper "Tannhäuser" ausgezeichnet wurde, gab Tipps zur Mikrophonplatzierung.

In der Gaskugel trugen alle Beteiligten alte Klamotten oder weiße Maler-Schutzanzüge. Denn die Kugel ist innen rostig. Und: es ist heiß und stinkt nach Gas. Obwohl die Kugel natürlich gasfrei ist. Aber der schwefelartige Geruch kommt von dem Duftstoff Tetrahydrothiophen. Er wird dem an sich geruchlosen Erdgas beigesetzt, damit ein Leck in einer Gasleitung - oder in diesem Fall der Kugel - sofort entdeckt werden kann. Tetrahydrothiopen ist auch in geringer Konzentration hoch wirksam. Zum Leidwesen aller Beteiligten: die Kleider, Kabel, Geräte und Instrumente rochen noch wochenlang danach.

Zurück | Weiter...
Kontakt / Impressum
web design top floor productions